Gedanken zum Naturschutz
Verseuchte Flüsse, kranke Fische, sterbende Wälder, tote Robben -fast
täglich erreichen uns in Zeitung, Funk und Fernsehen
die Horrormeldungen über die zerstörte Umwelt. Ach die Menschen
bleiben nicht verschont: Geröll und Lawinen bedecken
einstmals blühende Siedlungen, Menschen müssen evakuiert werden,
ganze Städte erhalten Trinkwasser nur noch aus Tankwagen.
Natürlich kann für all' das niemand persönlich verantwortlich gemacht
werden, aber wir alle tragen ein wenig Verantwortung mit.
Jeder kann in seinem persönlichen Bereich mithelfen, ein Stück Natur
zu bewahren. Selbstverständlich ist wohl, Feld und Wald
nicht als Müllhalde zu missbrauchen. Aber auch zu viel „Sauberkeit“
schadet der Natur. Ein Zierrasen, ein gefräster Feldrain,
ein Garten ohne „Unkraut“ oder eine Einfriedigung aus Tannenbäumen
ist eine öde Steppe, in der sich kaum ein artenreiches
Tierleben entwickeln kann. Insekten und Schmetterlinge brauchen
Blütenpflanzen als Nahrung und dienen ihrerseits wieder den
Vögeln als Existenzgrundlage. Eine blühende Wiese - höchstens
zweimal im Jahr gemäht - bringt ein Stück Natur ans Haus.
Vorteilhaft ist auch, dass eine solche Wiese viel weniger Arbeit
macht sowie Dünger und Wasser spart. Als Zaun und Sichtschutz
ist eine wuchernde Hecke - Feuerdorn und Cotoneaster sind immergrün -
viel besser geeignet als Nadelgehölze.
Diese Hecken bieten auch den Vögeln und anderem nützlichen Getier,
zum Beispiel dem Igel, einen vorzüglichen Lebensraum.
Anstelle exotischer Bäume sollten lieber Obst- und Nussbäume den
Garten zieren. Auch dem Nutzgarten schadet eine Ecke mit
blühenden Wildkräutern nicht. Anstatt Industriedünger sollte man
lieber Haus- und Gartenabfälle kompostieren und so der Natur
zurückgeben, was man zuvor entnommen hat. Ganz besonders sorgfältig
sollte mit sogenannten Pflanzen- schutzmittel umgegangen
werden, es gibt genügend natürliche Möglichkeiten, sich vor
Ungeziefer zu bewahren. Selbstverständlich gehören auch einige
Nistkästen in jeden Garten. Der Fachhandel hält ein großes Sortiment
bereit. Ein kleiner Haufen Feldsteine als Unterschlupf für Igel
(bekämpft Wühlmäuse) findet sicher noch irgendwo Platz. Das
alles macht vielleicht etwas mehr Arbeit.
Aber grundsätzlich gilt: Erst stirbt die Natur, dann der Mensch.
Denken Sie doch bitte darüber einmal nach. Es betrifft uns alle.